Prostata-Vorsorge.net

Die Prostata ist eine kleine, aber nichtsdestotrotz wichtige Drüse im männlichen Körper. Insbesondere im höheren Lebensalter wird sie zunehmend anfällig für verschiedene Erkrankungen. Diese Seite gibt einen Überblick über die Funktion der Prostata, häufigste Prostataerkrankungen und deren Symptome. Des Weiteren werden der Einfluss des Lebensstils, der Ernährung und wichtiger Nährstoffe auf die Prostatagesundheit erläutert.

Was ist die Prostata?

Die Prostata gehört zu den inneren männlichen Geschlechtsorganen und befindet sich unter der Harnblase. Sie produziert ein Samensekret, das etwa ein Viertel des Ejakulats ausmacht. Mithilfe dieses Sekrets werden die Beweglichkeit und Befruchtungsfähigkeit der Spermien gefördert. Bei der Ejakulation wird dieses Sekret durch Prostatamuskeln in die Harnröhre gepresst. Dort vermischt sich das Sekret mit dem aus den Samenbläschen zum Ejakulat. Die Funktionen der Prostata werden unter anderem durch das männliche Geschlechtshormon reguliert.  (1).

Prostataerkrankungen und -symptome

Im höheren Lebensalter beeinträchtigen hormonelle Schwankungen die normale Funktion der Prostata. Der Hormonspiegel ist im Alter zwischen 20 und 25 Jahren am höchsten und sinkt danach kontinuierlich ab. Ein ungesunder Lebensstil mit mangelnder Bewegung und unausgewogener Ernährung begünstigt außerdem die DHT-Produktion. Dadurch kann es zu einem gesteigerten Wachstum der Proststa mit entsprechender Symptomatik und letztendlich zur einer Erkrankung der Prostata kommen (2-7).

Prostatitis

Prostatitis, eine entzündliche Erkrankung der Prostata, stellt Männer aller Altersgruppen vor große Herausforderungen. Sie äußert sich durch Symptome wie Schmerzen, Probleme beim Wasserlassen und sexuelle Dysfunktion, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Die Ursachen reichen von bakteriellen Infektionen bis hin zu stressbedingten Faktoren. Moderne Behandlungsansätze kombinieren oft Antibiotika mit physiotherapeutischen Methoden, um die Therapie der Prostatitis zu optimieren (5,6).

Prostatahyperplasie

Die benigne Prostatahyperplasie, häufig als BPH bezeichnet, ist eine Vergrößerung der Prostata, die vorrangig Männer über 50 betrifft. Diese nicht-krebsartige Vergrößerung kann den Harnfluss behindern, was zu häufigem Wasserlassen, nächtlichem Harndrang und anderen Harnwegsbeschwerden führt. Während die genauen Ursachen der BPH noch nicht vollständig verstanden sind, spielen hormonelle Veränderungen im Alter eine zentrale Rolle. Die Behandlungsoptionen der Prostatahyperplasie variieren von Medikamenten bis hin zu minimal-invasiven chirurgischen Eingriffen (3).

Prostatakrebs

Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei Männern und kann, wenn er frühzeitig erkannt wird, oft erfolgreich behandelt werden. Die Symptome, wie Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Knochenschmerzen, treten meist erst in fortgeschrittenen Stadien auf, was regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen umso wichtiger macht. Die Risikofaktoren für Prostatakrebs umfassen Alter, Familiengeschichte und Lebensstil. Aktuelle Behandlungsmethoden reichen von aktiver Überwachung bei niedrigem Risiko bis hin zu Operationen, Strahlentherapie und Hormonbehandlungen. Die Erforschung von Prostatakrebs hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht, und das Verständnis für diese Krankheit erweitert sich ständig, was neue Hoffnung und Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene bietet (4).

Vorbeugung – mit einem gesunden Lebensstil die Prostata schützen

Die Prostatagesundheit wird nicht nur durch Hormone, sondern auch durch weitere Faktoren beeinflusst. Ethnische Zugehörigkeit und genetische Veranlagung gehören dabei zu den Faktoren, die nicht beeinflussbar sind. Der Lebensstil hingegen nimmt erheblichen Einfluss auf die Prostatagesundheit und kann durchaus angepasst werden.

Regelmäßige sportliche Aktivität senkt das Risiko einer Prostataerkrankung deutlich. Durch Bewegung wird die Durchblutung des gesamten Körpers gefördert, das Immunsystem wird gestärkt und der Hormonspiegel normalisiert (8). Eine Ernährung reich an pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse bietet zahlreiche Mineral- und Pflanzenstoffe (7).

Wie beeinflusst die Ernährung die Prostatagesundheit?

Eine unausgewogene Ernährungsweise führt zur Vermehrung von Bauchfett und Erhöhung von Cholesterin- und Insulinspiegel. Dies resultiert in der Vergrößerung des Prostatagewebes. Eine ausgewogene Ernährung, reich an entzündungshemmenden Pflanzenstoffen wie Selen, Zink, Vitamin D und Lycopin, ist entscheidend für die Erhaltung der gesunden Prostata (9).

Granatapfel für die Prostata

Der Granatapfel ist für die Prostatagesundheit besonders wertvoll, da er reich an Antioxidantien, Polyphenolen und Ellagsäure ist. Diese Inhaltsstoffe bieten entzündungshemmende, antioxidative und krebshemmende Eigenschaften. Interessanterweise befinden sich die für die Prostata wichtigen Substanzen größtenteils in der Schale des Granatapfels (10,11).

Sägepalmfrucht für die Prostata

Die Sägepalmfrucht ist ein weiteres nützliches Nahrungsmittel für die Prostata. Sie enthält eine Fülle von ungesättigten und gesättigten Fettsäuren, Phytosterolen, Flavonoiden und Polyphenolen. Diese Komponenten tragen zur entzündungshemmenden, antiproliferativen und antiandrogenen Wirkung der Sägepalmfrucht bei (12).

Brennnessel für die Prostata

Brennnessel ist ein hervorragendes Kraut für die Prostatagesundheit, da es reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Flavonoiden, Carotinoiden, Aminosäuren und Terpenen ist. Diese Inhaltsstoffe bieten antioxidative, entzündungshemmende, antibakterielle und antiandrogene Vorteile. Zudem besitzt die Brennnessel diuretische Eigenschaften (13)

Kürbiskerne für die Männergesundheit

Kürbiskerne sind besonders nährstoffreich und förderlich für die Männergesundheit. Sie enthalten essenzielle Aminosäuren und wichtige Spurenelemente wie Magnesium, Zink, Kupfer, Molybdän und Selen. Außerdem sind sie reich an Sterolen, Proteinen und Peptiden. Diese Nährstoffe in Kürbiskernen bieten antioxidative, entzündungshemmende, krebshemmende und antiandrogene Wirkungen. (14)

Wann sollte man ärztlichen Rat einholen?

Die Symptome einer Prostataerkrankung variieren je nach Person und Stadium der Erkrankung. Die meisten Verläufe sind dabei milde. In solchen Fällen ist in der Regel keine Behandlung erforderlich, da die Beschwerden häufig von selbst abklingen (15). Allerdings können milde Beschwerden in Komplikationen resultieren, bei denen unverzüglich ein Urologe konsultiert werden sollte. Zu diesen Komplikationen gehören:

  • Schmerzen im Bereich des Beckens und der Lendenwirbelsäule
  • Harnverhalt
  • Inkontinenz
  • Harnblasensteine
  • Prostataabszess
  • Niereninsuffizienz (6, 16, 17)

Fazit

Die Prostata spielt eine wesentliche Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Mannes. Sie ist jedoch anfällig für Erkrankungen wie benigne Prostatahyperplasie, Prostatakrebs und Prostatitis. Neben einem gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung tragen auch pflanzliche Heilmittel zur Behandlung und Prävention von Prostataerkrankungen bei. Diese natürlichen Mittel, darunter Granatapfel, Sägepalmfrucht, Brennnessel und Kürbiskerne, bieten eine wertvolle Unterstützung für die Prostatagesundheit.

Quellen

  1. Faller A, Schünke M. Der Körper des Menschen: Einführung in Bau und Funktion. 18., unveränderte Auflage. Stuttgart, New York: Georg Thieme Verlag; 2020.
  2. Urologische Stiftung Gesundheit. Hormondefizit des alternden Mannes – Urologische Stiftung Gesundheit. Urologische Stiftung Gesundheit 02.04.2022 [Stand: 14.10.2023]. Verfügbar unter: https://urologische-stiftung-gesundheit.de/ratgeber/hormondefizit-des-alternden-mannes/.
  3. Jacobi G. Kursbuch Anti-Aging: Gutartige Prostatavergrößerung – Benignes Prostatasyndrom. 1. Aufl.: Thieme; 2005.
  4. Gasser T. Basiswissen Urologie. 4. Aufl. 2009. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg; 2008. (Springer-Lehrbuch). Verfügbar unter: http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-epflicht-1494226.
  5. Kellner U, Frahm SO, Mawrin C, Krams M, Schüller S. Kurzlehrbuch Pathologie: Männlicher Genitaltrakt. 3., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag; 2019. (Kurzlehrbuch).
  6. AMBOSS. Prostatitis: AMBOSS; 2023 [Stand: 14.11.2023]. Verfügbar unter: https://www.amboss.com/de/wissen/prostatitis/.
  7. Jacob LM. Der kausale Zusammenhang von Prostata-Hyperplasie, chronischer Prostatitis und Prostatakrebs. DZO 2019; 51(02):74–80. doi: 10.1055/a-0865-8464.
  8. Sport bei Krebs: So wichtig wie ein Medikament | DKG; 2023 [Stand: 03.10.2023]. Verfügbar unter: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/basis-informationen-krebs-allgemeine-informationen/sport-bei-krebs-so-wichtig-wie-.html.
  9. Santillo VM, Lowe FC. Role of Vitamins, Minerals and Supplements in the Prevention and Management of Prostate Cancer. International Braz J Urol 2006; 32(1):3–14.
  10. Wang L, Martins-Green M. Pomegranate and its components as alternative treatment for prostate cancer. Int J Mol Sci 2014; 15(9):14949–66. doi: 10.3390/ijms150914949.
  11. Priyadarsini IK, Khopde, Sujata M, Santosh, Kumar S, Mohan H. Free Radical Studies of Ellagic Acid, a Natural PhenolicAntioxidant. Journal of Agricultural and Food Chemistry 2002 [Stand: 03.01.2024]:2200–6. Verfügbar unter: https://datapdf.com/free-radical-studies-of-ellagic-acid-a-natural-phenolic-anti3c6caf56a9934b271cd8548d16577fe828160.html.
  12. Blair HA. Hexanic Extract of Serenoa repens : A Review in Symptomatic Benign Prostatic Hyperplasia. Drugs Aging 2022; 39(3):235–43. doi: 10.1007/s40266-022-00924-3.
  13. Bhusal KK, Magar SK, Thapa R, Lamsal A, Bhandari S, Maharjan R et al. Nutritional and pharmacological importance of stinging nettle (Urtica dioica L.): A review. Heliyon 2022; 8(6):1-8. doi: 10.1016/j.heliyon.2022.e09717.
  14. Yadav M, Jain S, Tomar R, Prasad GBKS, Yadav H. Medicinal and biological potential of pumpkin: an updated review. Nutr Res Rev 2010; 23(2):184–90. doi: 10.1017/S0954422410000107.
  15. Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. Was tun, wenn die Prostata wächst? 2012; (2).
  16. AMBOSS. Benignes Prostatasyndrom: AMBOSS; 2023 [Stand: 14.11.2023]. Verfügbar unter: https://www.amboss.com/de/wissen/benignes-prostatasyndrom/.
  17. AMBOSS. Prostatakarzinom: AMBOSS; 2023 [Stand: 14.11.2023]. Verfügbar unter: https://www.amboss.com/de/wissen/prostatakarzinom/.
  18. Robert Koch Institut. Prostataerkrankungen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2007; (36).​​